Blog-AnDacht

Vorwegg: Hier denkt und schreibt ein Dilettant. In den Texten dieses Blogs möchte *ich jede altsprachliche Abschätzigkeit, Vorverurteilung oder Ungenauigkeit vermeiden, das meint, dass ich jeden WissensPartikel der *mir habhaft wird und der Fehler oder heimliche Beleidigungen oder unstimmige Vorwürfe weiter transportiert, aus *meinem Schreiben entferne und dafür andere Worte oder Neubildungen verwende. Es fehlt *mir inzwischen jede Lust alten Unsinn oder Frechheiten der Vergangenheit einfach nur aus Gewohnheit oder dumpfer Bequemlichkeit zu wiederholen und damit MitMenschen oder auch unsere Mit-LebeWesen zu beleidigen, zu diskriminieren, falsch zu benennen und in falscher Weise auf- oder abzuwerten.

Hier ist DAS Mensch ein-Es. Das Geschlecht ist freie Selbst-Wahl, ohne Sprach-Bewertung, auch dessen Lust-AusRichtung (Mit-LebeWesen, Lust-Lose und Kinder ausgenommen!). Hier münden Tod und Leben in die je persönliche Spanne ein-EsLebens, sind jedoch im DaSein nur zusammen präsent, als erLeben[digkeit].
Für *mich gilt:
AllEs = alle Materie ohne DNS (Dinge) und All-Es = alle Materie mit DNS, also jedes Selbst (= ein-Es).

Mittwoch, 5. November 2014

Von der Armut des Un-bewusst-Sein

Dieses Beitrag war / ist in der SprechLichtung eines des erfolgreichsten, *ich habe es etwas ausgebessert und weil es aktuell ist und bleibt und wegen des besseren neuen Titels, auch hier eingestellt. 

Haben Sie noch meinen Beitrag zu Tomaten auf die Pizza in den Augen, oder zumindest im Gedächtnis? Ich habe zwei Artikel gefunden, von so vielen, die meinen Eigen-Eindruck bestätigen und die ich zur Selbst-Bestätigung, und auch für Sie nun auch hier einstelle.
Die Worte in diesen {Klammern} sind von mir.
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Sie werden sofort bemerken, was
dieses Selbst-Foto mit dem
Artikel zu tun hat.
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Aus der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, vom 24.06.2012.
Titel: Wir können vieles einfach nicht wissen
Untertitel: "Das soziale Tier" ist ein Buch des Journalisten David Brooks.
Mit ihm sprach Alard von Kittlitz.
Auszüge:

»FAS: Hier in Deutschland wirbt man für ihr Buch mit der Behauptung, dass darin ein neues Menschenbild geschildert werde. Das stimmt doch aber gar nicht. Es werden eher ein paar ältere bestätigt.
David Brooks: Meiner Ansicht nach ist es jedenfalls nicht so, dass uns die neuen Wissenschaften ein neues Bild der menschlichen Natur liefern. Eher helfen sie uns zu verstehen, welche der bekannten Menschenbilder akkurat {ich würde da gerne "wirklichkeitsnah" einsetzen} sind. Mich beeindruckt mittlerweile sehr, wie ein paar Leute wie Marcel Proust, George Eliot oder Henry James {... Homer, Sokrates, Platon, ..., Moses, Paulus, Augustinus, ..., Spinoza, Rousseau, Kant, ... Marx, Nietzsche, Freud, ..., oh mein Gott! mein Kopf schwirrt vor Namen! Fallen Ihnen auch noch ein paar ein, die Mr. Brooks vergessen hat? ... Dickens, Balzac, Kafka ... } tiefgreifende Einsicht in das menschliche Schicksal hatten, aber durch Beobachtung gewonnen, nicht durch wissenschaftliche Experimente.

FAS: Hat die Forschung Sie auch mal erschüttert? Oder fanden Sie sich in Ihren Ansichten eher bestätigt?
David Brooks: {Und jetzt kommt das Beispiel, dessentwegen ich diese Auszüge hier eingestellt habe: Aufregend!} Ich würde schon sagen, dass mich geschockt hat, wie massiv unser Unterbewusstes unsere Meinungen und Entscheidungen beeinflusst. Ich bin zum Beispiel vor kurzem über eine Studie zur Arbeit von israelischen Bewährungsausschüssen gestolpert. Die Häftlinge kriegen sechs Minuten Zeit, um ihren Fall zu beschreiben, und dann entscheiden die Richter, ob sie die Häftlinge auf Bewährung rauslassen oder nicht. Die Richter geben etwa in 35 Prozent der Anhörungen Bewährung. Ausser in der ersten Stunde nach dem Frühstück und nach dem Mittagessen. Dann bekommen 65 Prozent Bewährung. 

{Abgefahren, oder? Was so ein voller Magen alles zum Urteil eines ander-Es beiträgt! Also Gnade Ihnen das Glück oder was auch immer?, wenn Sie je vor eines Richt-Es treten, dass Es (Sie + Er + als Was auch immer ein-Es daSein möchte = Es) kurz davor gegessen hat und einigermassen ausgeschlafen ist, dann werden Sie zu zwei Dritteln freigesprochen oder bekommen sonstwie ein gutes Urteil. Ist das noch zu fassen?}

David Brooks: Das ist doch einfach riesig. Ein riesiger Effekt auf das Leben der Häftlinge! Und davon ist die Literatur mittlerweile voll, davon, wie uns Dinge beeinflussen, von denen wir nichts mitkriegen. Wir wissen natürlich alle, dass das Unbewusste mächtig ist. Aber immer wieder vor Augen geführt zu bekommen, worin diese Macht besteht und wie weitreichend sie ist, das war schon ein kontinuierlicher Schock für mich.

{Ganz meinerseits!}

FAS: Wobei das in dieser Kurzbeschreibung viel pessimistischer klingt als in den Ausführungen in Ihrem Buch. Dort steht nicht, dass wir die Gefangenen unseres Unterbewussten seien.
David Brooks: Ich selbst jedenfalls finde das Buch ganz sicher nicht pessimistisch. Es ist zwar schon so, dass wir unseren Geist nicht direkt kontrollieren können. Wenn wir das könnten, könnten wir uns ja zum Beispiel sagen, mit dem Essen oder Trinken aufzuhören, und dann würden wir ganz automatisch anhalten. So viel Kontrolle haben wir nicht über uns. Aber wir haben die Möglichkeit, unsere Umwelt zu beeinflussen und darüber dann auch unser Denken. Ich meine, dass die Menschen über die Jahrhunderte gelernt haben, ihr Umfeld zu strukturieren und ihr Unbewusstes dadurch auch zu beeinflussen. Durch Manieren, durch Regeln, durch gesellschaftlich geteilte Erziehungsideale. Ich glaube, wir haben als Menschen gelernt, unser Unbewusstes durch solche Dinge in eine positive Richtung zu erziehen. Der freie Wille mag viel eingeschränkter sein, als wir das früher geglaubt haben, aber wir sind gesellschaftlich anpassungsfähig, und wir haben das grosse Glück, die Erben sinnvoller Regeln und Gewohnheiten zu sein.

{Tja, Was beeinflusst diese positive Entwicklung, Was beeinflusst die Formung von Verhalten, von Regeln, von "sinnvollen" Gewohnheiten? Wieviel EigenLeistung des Menschen steckt im Menschen, und wieviel EigenLeistung steckt in unserer "positiven" Entwicklung, oder: Wieviel Vorgaben und Prägung des DaSein und unserer tierischen Herkunft, Vergangenheit und auch der Aktualität steckt in Uns und formt und prägt Uns weiter? Sie wissen, hier geht es ums Ganze und im Ganzen steckt stets und immer auch das Zweifel[n] und das Chaos mit drinn. Näheres dazu im Beitrag "WeltenRettung"}
...
{Aber nun zur Beruhigung der Gemüter inmitten all der Komplexität des DaSein}

FAS: ... Sie plädieren eher für Langsamkeit, dass manche Dinge Zeit brauchen, bevor man sie verstehen oder anwenden kann. Sie sagen, dass die unbewusste Verarbeitung unserer Erfahrungen länger dauern kann als die bewusste.
David Brooks: ... Wenn man in einem komplexen Umfeld ist, sollte man sich so lange darin bewegen, bis man das Gefühl hat zu wissen, wie man sich verhalten sollte, was jetzt die richtige Handlungsweise ist. Problemsituationen lange und gemächlich zu beobachten und über sie nachzudenken ist der fixen Entscheidung fast immer weit überlegen.

{Verzeihen Sie, aber jetzt weiss *ich, warum diesem Menschen nur die 3 Namen oben eingefallen sind und warum er im Vorspann des Gesprächs als "Konservativer" vorgestellt worden ist. Die Frage von *mir an Herrn Brooks wäre, wie er mir das "weit überlegen" begründet und wie lange die Wartezeit bis zur Aktion oder auch nur der Reaktion ist, aber ich greife vor:}

FAS: Was heisst das für Gesellschaftsbereiche, in denen viele junge Leute sehr schnell schwere Entscheidungen zu treffen haben? Für die Finanzwelt zum Beispiel?
David Brooks: Na, wir hatten ja lange ein hübsches Modell, in dem die Banker sich angeblich stets in rationalen Eigeninteresse verhalten würden, so dass es auch keine Torheiten auf breiter Basis geben könnte. Wir haben dann aber 2008 gesehen, wie emotionale {unbewusste} Reaktionen und Stösse durch das Finanzsystem gehen können wie durch einen Haufen aufgescheuchter Hühner. Banker auf der ganzen Welt, die zur gleichen Zeit die gleichen Fehlentscheidungen, die gleichen falschen Einschätzungen der Lage trafen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie vernetzt wir sind, auch wenn Ozeane zwischen uns liegen und wir nur per Mail kommunizieren.

{D'accord. Egal, was zwischen Uns Menschen ist (liegt?), Wir sind miteinander verbunden, Wir sind NICHT Eins, aber Wir sind auf starke Weise miteinander verbunden, so fühle *ich das, und so behandle *ich das.}

FAS: Ein Gedanke zu diesem Komplex sind in Ihrem Buch die "emergenten Systeme". Kurz gesagt, schreiben Sie, dass es für soziale Phänomene nie bloss einen einzigen Grund gibt. ... Wir können nicht jeden Faktor verstehen, der die Wolke {die Tröpfchen der Wolke sind die vielen MitGlieder und WirkungsTeile, welche die sozialen Phänomene bilden und vor oder bei einer Entscheidung bedacht werden wollen} formt. Was bedeutet das für unser Verständnis politischer Handlungsfähigkeit und Verantwortung?
David Brooks: Eine Wendung, die mir bei der Arbeit am Buch immer wieder durch den Kopf ging, war "epistemologische Bescheidenheit". Damit meine ich, dass die Welt so komplex ist, dass wir vieles einfach gar nicht wissen können. Das heisst auch, dass wir zum Beispiel nicht wirklich wissen, welche Faktoren genau zur Armut führen oder was man verändern muss, um die Armut zu beseitigen. Daher sollte man umfassende Ansätze fahren, man muss diverse Umstände ändern, wenn man den Einfluss der einzelnen Bestandteile nicht begreift. Wenn Armut eine negative Rückkopplungsschleife ist, in der ökonomische, kulturelle und psychologische Faktoren alle eine Rolle spielen, und man versucht, in allen Bereichen zugleich etwas zu bewirken, dann kann man es vielleicht schaffen, diese Rückkopplung umzupolen, von negativ in positiv. Aber man kann nicht nach dem einen magischen Hebel suchen.«
Ende F.A.S.-Auszüge.

Schön, dass Wir mal darüber geredet haben.

Aber Sie werden einsehen, dass das Mensch bei der Komplexität aller Entscheidungen, natürlich erst mal nichts an der Armut, oder auch irgendetwas anderem, was so schief läuft, ändern kann. Oder? Ironie Ende.

Können Sie verstehen, dass *ich öfter zumindest gelächelt habe, beim lesen? "... dass wir vieles einfach nicht wissen können."! (oder nicht wissen wollen? Hmm!?) Über die Ursachen von Armut?

Nun, ein Unwilliger an Veränderung, ein sogenannter Konservierer, möchte freilich nicht so sehr viel darüber wissen, und wissen wollen, wie Armut entsteht und welch vielschichtige Faktoren dazu führen, das ist für diese Menschen einfach unüberschaubar, da schauen Sie doch lieber wegg, Einfachheit sprengt da Ihre VorstellungsBereitschaft

Die Konservierer möchten alles so komplex und kompliziert wie nur nötig und auf keinen Fall einfache Lösungen, denn dann könnte Mensch ja was ändern, aber wenn es kompliziert ist, muss Mensch gaaaaanz lange, sehr lange!, warten und das ich erst einfinden in so eine verfahrene und unübersichtliche Situation und dann vielleicht, gaaaaanz langsam, aber wirklich mit grossen Pausen DaZwischen, Mensch erträgt das ja sonst nicht, kann Mensch mal nachdenken. Nach Denken, Nach Denken, Nach, Nach, da Nach dann mal Denken, aber Sie wissen, es ist alles so kompliziert mit der Armut.

Menschen haben einfach keine Mittel und Gelegenheit für ausreichend Trinken, Essen, Wohnen, Bildung, Kleidung und Kunst und andere Menschen haben dafür so viel davon, oder, ist doch so, aber das zu ändern ist freilich zu kompliziert, das würde selbstverständlich jeden menschlichen VerhaltensRahmen sprengen, deshalb denken Wir noch ein wenig darüber nach ... Hmm! Ach, lassen Wir es lieber so, wie es ist, Wir können sowieso nichts daran ändern.

Und jetzt glauben Sie bloss nicht, *ich hätte eine Lösung dafür, Sie lägen richtig, aber Sie, die Konservierer und Macht(in]Haber und -Woller und unser (natürlicher!) menschlicher Trieb, haben zu müssen und abzusondern und besser sein zu müssen, ist noch viel zu stark, als dass einfache, nämlich logische oder auch vernünftige Lösungen gefragt sind, oder gar angenommen würden, wenn das Ziel ist, den übervollen Reichtum dieser Welt besser, vielleicht sogar GleichMässiger, auf die Bewohner dieser Welt zu verteilen.

Davon handelt ja auch das obige Gespräch.
Es handelt ja von dem Schock, den Herr Brooks erfahren hat, als er zum Beispiel davon erfuhr, dass Richt-Es mit vollem Bauch gemütlicher und zum Vorteil der Angeklagten entscheiden. Als Herr Brooks und damit auch immer mehr Menschen erfahren, wie wenig, wie winzig wenig wir nach logischen, nach vernünftigen Kriterien entscheiden und wieviel aus dem (un-bewussten) Bauch heraus. Und dabei ist der volle Bauch noch stets freundlicher und mitfühlender, als ein leerer. Was würde das also für eine Welt, für ein Miteinander sein, wenn Wir Alle Menschen mit vollen Bäuchen ausstatten, dann, wenn Sie es brauchen?

Eine zufriedene Welt. Aber wollen Wir die?
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Hier nun ein Foto eines grossartigen Fotografen, der ab den 30ern durch seine Heimat (USA) gereist ist, auch um die grosse Armut abzubilden, und zu dokumentieren.
Von Walker Evans (1903 - 1975)
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Aus der Süddeutschen Zeitung, vom 01.03.2012.
Titel: Das menschliche Bewusstsein ist ein Aufsichtsratsvorsitzender
Untertitel: Von Zombie-Programmen bis zum Parlament der Nervenzellen: David Eagleman hat ein schmissiges Buch über das Eigenleben des Gehirns geschrieben.

Eine Rezension von BURKHARD MÜLLER zum Buch von DAVID EAGLEMAN, mit dem Titel: Inkognito. Untertitel: Die geheimen Eigenleben unseres Gehirns. Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer. Campus Verlag, Frankfurt am Main und New York 2012. 328 Seiten, 24,99 Euro.
Auszüge:

»An diesem Problem kommt kein Fachmann und kein Laie vorbei: dass das, was er in Freuden, Leiden, Taten und Vorsätzen als sich selbst, als sein Ich erlebt, nur einen winzigen Bruchteil von dem ausmacht, was sich in seinem Körper und namentlich seinem Hirn abspielt. Hunderte von Millionen Nervenzellen sind unausgesetzt damit beschäftigt, unsere Verdauung zu regeln – aber keine noch so konzentrierte Innenschau verschafft uns ein Bild von dem, was sie tun. Das ist vermutlich auch besser so, denn man stelle sich vor, zu was man sonst auf der Welt noch käme, müsste man nach einem reichhaltigen Mittagessen ständig die Einspritzdüse der Gallenblase im Blick behalten, von den chemischen Verwicklungen in der Leber, die dahinterstehen, ganz zu schweigen; und doch befällt einen eine Mischung aus Dankbarkeit und Unbehagen, wenn man darüber nachdenkt, wie automatisch alle diese Prozesse für uns und ohne uns ablaufen, um sich nur im Fall einer Störung zu melden – und auch dies auf eine diffuse Weise, die allenfalls zum Arztbesuch veranlasst, aber keinerlei Verständnis der beteiligten Vorgänge einschließt.

{Völlig klar, dass Ihnen jetzt auch die obige Untersuchung der Urteile nach dem Essen einfällt, oder? Entscheiden Wir nach dem Essen freundlicher, milder gestimmt und voll der Gnade, weil der Magen so viel an säuerlicher Widerständigkeit, an Widerwilligkeit und an vielleicht übertriebener Massregelung zur Verdauung der Speisen braucht?
Jetzt hören Sie bloss auf, das Bewusst-Sein vom Körper, in das Es gebettet ist, zu entfernen und zu behaupten, das Bewusst-Sein und darin auch das UrteilsVermögen und die EntscheidungsFindung seien unabhängig, damit liegen Sie falsch. Aber das tun Sie ja gar nicht, ich weiss. Wie heisst es so schön: Geh bitte nicht mit leerem Magen einkaufen! Sie kennen das, dann kauft jed-Es mindestens zu viel, aber gut, weiter im Text.}

Das Verdienst und die Grenze des jetzt erschienenen Buches „Inkognito – Die geheimen Eigenleben unseres Gehirns“ von David Eagleman besteht darin, dass er die Frage völlig von der kybernetischen Seite angeht. Um den Sachverhalt fühlbar zu machen, benutzt der Neurowissenschaftler und Fernsehstar die kräftige, manchmal etwas schmissig vergröbernde Sprache des gut gelaunten angelsächsischen Sachbuchautors: „Ihr Bewusstsein ist wie ein blinder Passagier auf einem Ozeandampfer, der behauptet, das Schiff zu steuern, ohne auch nur von der Existenz des gewaltigen Maschinenraums im Inneren zu wissen.“
Beispiele gewünscht? Über die verfügt Eagleman reichlich. In Testreihen erklärten ausnahmslos alle männlichen Probanden die Fotos derjenigen Frauen für attraktiver, deren Pupillen weiter geöffnet waren – ohne dass ihnen dieser Umstand bewusst geworden wäre. Die Öffnungsweite der Pupille kann auf gesteigerte erotische Ansprechbarkeit hindeuten. Die eine sendet ein Signal aus, ohne es zu merken, der andere registriert es, ohne es zu merken. Was passiert hier? Offenbar entscheidet hier ein im Verborgenen laufendes Programm über Urteile und Handlungen, die dann später natürlich sehr wohl mit Bewusstsein besetzt werden, deren Voraussetzungen aber gänzlich im Dunklen bleiben. Das arbeitet David Eagleman mit aller wünschenswerten Deutlichkeit heraus.
...
Die Metaphorik zeigt vor allem eins: dass Eagleman keinen Begriff vom Individuum hat. Das „Individuum“, demNamen nach ein Unteilbares, erweist sich dennoch in seinem leiblichen Grundlagen als vielfach zusammengesetzt. Es verbindet sich in Raum und Zeit kontinuierlich mit seiner Umgebung, zugleich jedoch unterscheidet es sich davon kategorisch – wie jeder merken kann, der erst ein Streichholz und dann seinen Finger in die Kerzenflamme hält. So stellt sich das Individuum als das große Wunder im materiellen Kosmos dar. Es gelangt nur im Bewusstsein zu sich selbst, erschöpft sich darin aber keineswegs. Das Bewusstsein lässt sich einerseits als ein Dienst an einem größeren Ganzen beschreiben (wie Eagleman es tut, ohne die Natur dieses Ganzen allerdings näher ins Auge zu fassen), vertritt aber andererseits doch immer auch die Substanz, dem zuliebe dieses Ganze abläuft. ...«
Ende Auszüge SZ-Artikel.
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David Shrigley, "Muh!"
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Nach all dem ist selbstverständlich Kritik angebracht. Denn, sind wirklich die "logischen" oder die "vernünftigen" Entscheidungen die besseren, wie *ich oben anklingen liess?

Nein, selbstverständlich Nein, denn das hängt bei Logik, Vernunft und Bewusst-Sein genauso davon ab, in welche Richtung Es zielt, eine logische Kette kann auch zur Zerstörung führen, die Vernunft auch zur Verschlimmerung von Umständen für Alle oder auch Wenige.

Ob Logik und Vernunft also Besser oder Gut sind, hängt von der Richtung, dem Ziel, dem Zweck, dem Wunsch der Betroffenen und Beteiligten ab. Ist es Unser Wunsch, die Armut in der Menschheit zu beheben, die (auch Wissen-, Aufmerksamkeits- und MitGefühls-) Armut IN den Menschen zu bereichern, für die Menschen und für Unsere Umwelt?

Dann werden Gefühl und Gespür (darIn auch das Bewusst-Sein, mit Logik) dahin lenken, dann wird die Vernunft die Schritte vorbereiten, das Bewusst-Sein die Schritte anfordern und lenken und die Wahrnehmung den Erfolg erkennen. Aber Wir müssen es wünschen.
Und
Wenn das geklärt ist, dann schreiten Wir zur Tat, zur Vernunft förderlichen, zur Bewusst-sein erweiternden, zur das Leid dämpfenden, die Freude bereichernden Tat.

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